„Wir sehen uns im Himmel wieder“, so ist oft der Versuch, jemanden zu trösten, der einen wichtigen, geliebten Menschen verloren hat. Es bewegt viele Menschen, ob und was und wie es nach dem Tod sein wird. Je nach Religion gibt es dazu unterschiedliche Vorstellungen und Versprechungen. Dabei haben viele Menschen eine allzu konkrete Vorstellung vom Wiedersehen als eine Verlängerung unseres irdischen Lebens ins Jenseits.
Wer einen lieben Menschen verloren hat, weiß und spürt, dass er die Person so, wie sie mit ihrem Körper war, nicht wiedersehen wird. Trauernde bewegt die Frage: wo ist dieser Mensch? Viele von uns fragen sich, was passiert mit uns nach dem Tod? Was ist dieses Sich-Sehen nach dem Tod, diese Begegnung im Jenseits?
Vielen Jenseits-Vorstellungen gemeinsam ist der Gedanke, dass wir uns verändern, verwandeln und weiter entwickeln, und dass wir an einem sicheren Ort, in einer sicheren Umgebung sind.
„Am Ende wird es ganz anders sein“. Mit diesem Gedicht aus ihrem Gedichtband „Ins leuchtende Du“ mit Aufstandsgebeten und Gottespoesie führt uns Carola Moosbach zu einer Vorstellung, wie es vielleicht ganz anders sein könnte. Sie gibt kein Versprechen einer Vorstellung, dass wir uns nach dem Tod so wieder sehen, wie wir auseinander gegangen sind.
Ähnlich den Psalmen, die im Ausdruck der menschlichsten Gefühle oft die Besonderheit haben, zwei scheinbar unvereinbare Zustände nebeneinander stehen zu lassen, findet sie angelehnt an Psalm 90,12 eine neue Sprache.
Die Jenseitsvorstellung von Carola Moosbach bietet Trost und Geborgenheit, ein Meer von Liebe, mit einem Gott als leuchtendes Du und einer Begegnung aller mit diesem leuchtenden Du.
Gott als das Gegenüber, das jeden einzelnen Menschen sieht. Da steht mir keine Macht gegenüber, vor der ich mich fürchten muss, sondern ein warmes leuchtendes Du.
In der graphischen Gestaltung bringt Florentine Heimbucher diese befreienden und erlösenden Gedanken in besonderer Weise wie Leuchtstreifen am Himmel zum Ausdruck.
Es bleibt dabei:
- einerseits wissen wir nicht, was nach dem Tod sein wird
- andererseits dürfen wir diese tröstliche Vorstellung haben, in ein leuchtendes Du zu springen.
Text: Maria Johanna Fath