Auf den ersten Blick verwirrend, so wirkt diese Collage von Gottfried Pott auf den Betrachter. Scheinbar wahllos werden die Buchstaben des Alphabets übereinander gehäuft, ohne einen erkennbaren Sinn zu ergeben. Dieser erschließt sich erst bei genauerem Hinschauen, dann werden einzelne Worte erkennbar.
Analog zum Vorgang des Sehens, lädt der Text zum Nachdenken ein, das Thema lautet: Erin-nerung. Das Sich Erinnern ist die Voraussetzung, um einen Prozess der Versöhnung einzulei-ten. Das Sprichwort „Vergeben und Vergessen“ wird so als trügerisch entlarvt. Der Spruch von Richard von Weizsäcker weist in die entgegengesetzte Richtung, es geht darum, mit der Erinnerung ehrlich und wahrhaftig umzugehen, bis sie ein Teil von einem selbst wird.
Ergänzt wird dieser Text durch ein Zitat von Frère Roger aus Taizé: „Versöhnung bahnt einen Weg in die Zukunft“: Von unserer eigenen Bereitschaft zur Versöhnung mit der Vergangen-heit hängt es ab, ob wir den kommenden Generationen Wege in die Zukunft eröffnen oder verschließen. Das ist unsere Chance. Die Entscheidung jedes einzelnen zählt, zum Frieden in der Welt somit einen kleinen persönlichen Beitrag zu leisten.