Junge Menschen wissen, was ihnen wichtig ist
Sie sind nicht so orientierungslos wie ältere Generationen meinen: die jungen Menschen in Deutschland. Die Organisatoren der Shell Jugendstudien befragen im Abstand von drei bis vier Jahren junge Menschen im Alter von 12 bis 25 Jahren. Mit erstaunlichen Ergebnissen: die klassischen Werte Freundschaft, Partnerschaft, Familie und Verantwortung sind es, die das Rennen machen.
Jungsein ist demnach nicht gleichbedeutend mit Verweigerungshaltung und Protest. Die Jugend im 21. Jahrhundert hat die gleichen Ideale wie Generationen vor ihnen. Sie streben nach denselben Werten und erhoffen sich durch sie ein erfülltes Leben.
„Orientierung“, so der Titel des neuen Posters der action 365. Es nimmt die Froschperspektive ein, beugt sich hinunter zu einer kleinen Margerite am Wegesrand (Gestaltung und Fotografie: Gottfried Pott) – ein schönes Bild für unerfüllte kleine oder große Sehnsüchte, denn wie oft schon wurde eine solche Blüte zerzupft, Wunsch für Wunsch dabei aufgesagt? Das letzte Blättchen entschied über „Ja“ oder „Nein“, Glück oder Traurigsein. Das Besondere: die Ergebnisse der Shell Jugenstudien sind mit Texten aus der Bibel ergänzt. So steht bei „Freundschaft“ die Bitte der Jünger an den wiederauferstandenen, noch unerkannten Jesus, doch bei ihnen zu bleiben, denn die Nacht breche heran. Alleinsein, Einsamkeit, Verlassenwerden – die Angst davor ist nicht an ein Alter gebunden.
Und wie die Pflanze sich dem Licht entgegenreckt, so kann auch der Mensch, ob jung oder alt, nicht ohne jeden Sinn existieren. Im Zusammenleben mit anderen Menschen findet er diesen Sinn, sei es in Freundschaft, Partnerschaft oder Familie. Verantwortung zu übernehmen scheint in diesem Zusammenhang nur selbstverständlich.
(Text: Ulrike Maria Haak)