Ein zartes Grün überzieht im Frühling Jahr für Jahr wieder unsere Umgebung. Nach langen dunklen Monaten manifestiert sich im Frühling verlässlich immer wieder neu ein grandioses Naturschauspiel. Ein ungeheures Streben nach Aufbruch und Neuanfang erfasst neben der Natur auch die Menschen. Die Freude über das erwachende Leben um uns herum ist seit Jahrhunderten belegt in unzähligen Frühlingsliedern und -gedichten. „O schüttle ab den schweren Traum und die lange Winterruh; es wagt es der alte Apfelbaum, Herze, wag’s auch du!“, so fasste beispielsweise der große Theodor Fontane treffend den Neubeginn im Frühling in Zeilen.
Damit sich aber alles wieder neu werden kann, muss das Eis von Bächen und Seen, muss die Wärme wieder einziehen. Das lebensspendende Element Wasser, es nimmt als Symbol für Reinigung in allen Religionen der Welt eine bedeutende Stellung ein. Christ wird der Mensch durch die Taufe. Er beginnt ein Leben mit Gott. Im Frühling, der Zeit der erwachenden Natur, feiern die Christen ihr höchstes Fest, Ostern, das Fest der Auferstehung.
„Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht“, so der Text von Jörg Zink, der sich an einem Psalm aus der Bibel orientiert. Graue Steine eines ausgetrockneten Flussbettes unterstreichen diese Bedeutung von Wasser als der Quelle des Lebens (Gestaltung: Gottfried Pott). Das ausgetrocknete Flussbett bildet einen interessanten Kontrast zur tiefgrünen Frühlingsszene des Waldbaches auf der anderen Seite. Das Bild des Waldes, das Bild der Quelle: beide stehen sie für die Wurzeln des Glaubens, zu denen Christen immer wieder zurückkehren, wenn sie sich gemeinsam auf den Weg machen, zu Gott.
(Text: Ulrike Maria Haak)