Ein Aquarell von Christian Lothspeich entfaltet seine Strahlkraft und gibt eine Einstimmung auf die Jahreszeit, in welcher die Natur den Höhepunkt ihrer Vitalität erreicht. Leuchtendes Gelb ist die dominierende Farbe, kontrastierend mit Schattierungen von zartem Pastellblau, das an eine Flusslandschaft in der goldenen Mittagssonne erinnert. Das Motiv ist ein Loblied auf die Freuden des Sommers: Leben in Fülle.
Dazu korrespondieren die Zeilen eines der bekanntesten Kirchenlieder des Theologen Paul Gerhardt: „Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser schönen Sommerzeit“, dessen beide ersten Takte in der Wandzeitung musikalisch angedeutet werden. Von jeher war das Singen, der Einsatz der menschlichen Stimme, ein gesteigertes Ausdrucksmittel dafür, wenn einem Worte nicht ausreichten, das Empfinden der Freude zu äußern.
Thema des Liedes ist die Bereitung des Herzens auf die schönste Zeit des Jahres. Das ist die Voraussetzung für jegliche Freude: die innere Bereitschaft zu sehen, was mich umgibt, es bewusst wahrnehmen, zu bejahen und es dankbar anzunehmen. Die Zeilen Gerhardts weisen aber auch auf eine tiefere spirituelle Dimension hin. Sie machen bewusst, dass schon das sich bloße Freuen an den Herrlichkeiten der voll erwachten Natur Gebet ist, Lob und Preis desjenigen, der all dies geschaffen hat. Und dass Gott selbst es ist, der uns diese Freude ins Herz legt.