Einmal im Jahr, meist im Sommer, nehmen die meisten von uns sich eine Auszeit: wir lassen das Gewohnte hinter uns, brechen auf zu neuen, unbekannten Gefilden und genießen in der Begegnung mit dem Ungewohnten, Fremden das Zurückgeworfensein auf uns selbst. Erst in der Fremde lernen wir uns zu sehen, wie wir wirklich sind. Dann, wenn das vertraute Umfeld, in dem wir uns sonst mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen, freiwillig ausgetauscht wird gegen eine neue, spannende Umgebung. Und in dieser Zurückgeworfenheit auf uns selbst erkennen wir, was wirklich wichtig ist: die Geborgenheit im großen Ganzen, in der wunderbaren Schöpfung Gottes, in welcher Form auch immer er sich in uns und um uns herum manifestiert.
Jeder noch so kurze Urlaub bietet die Möglichkeit zum Aufbruch: die Freiheit von Verpflichtungen und erstarrten Lebensmustern eröffnet uns eine neue Welt. Und die Gewissheit, dass auch in dieser Freiheit eine verlässliche Konstante für uns da ist, lässt uns die Ferien erst richtig genießen. „Du führst mich hinaus ins Weite und machst meine Dunkelheit hell“ - das neue Poster der action 365 (Text: Inge Müller / Gestaltung: Christian von Struve) thematisiert das Urvertrauen des Menschen in eine höhere Macht. Dankbarkeit, Freude, Lebenslust haben ihre Quelle und ihr Ziel in Gott: „Du lässt mich den Sommer leben wie ein beschenktes Kind, das nichts vom Winter weiß und einfach glücklich ist, hier und jetzt unter Deiner großen Sonne“.
Uns allen ist zu wünschen, dass wir bei unserer Rückkehr in unser eigentliches Leben jedes mal etwas mitbringen von unserem Ausflug in die Welt, und dass wir dieses Geschenk weitergeben durch unsere Freude, unsere Zufriedenheit und unsere Erinnerung an sonnengetränkte Tage. So gerüstet, können wir allen Daheim-gebliebenen, die in Verbitterung und Erstarrung verharren, auch etwas Helligkeit in ihren Alltag bringen.
(Text: Ulrike Maria Haak)