Zeiten der Krise als Chance erleben
In Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise häufen sich die negativen Nachrichten aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens: schlechter werden die Zeiten, so heißt es, Sparen und Einschränken müssen sich die Bürger und Bürgerinnen in ganz Europa im Jahr 2009. Noch nie zuvor hat ein Jahreswechsel soziologischen Untersuchungen zufolge von derart vielen Negativbotschaften begleitet stattgefunden. Und doch: gerade in der Krise liegt oft eine Chance. Die Chance, sich auf seine eigentlichen Fähigkeiten zu besinnen, auf Gaben und Talente, die vielleicht durch die Monate und Jahre hinweg verschüttet, vergessen waren. Ungeahnte Stärken entwickeln im Bewusstsein, das Mögliche zu tun, um auf dem Weg ins Tal wieder ein Bergauf folgen zu lassen. Krisen können neue Wege aufzeigen, vielleicht sogar Veränderungen zum Besseren anstoßen. Aus der Krise geht man im besten Sinne gestärkt hervor, besser gerüstet für die Zukunft.
So mag es auch den ersten Christen im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt ergangen sein. Zaudern und Zagen, ein sich Verkriechen und Verstecken, Stille halten hätte wohl kaum eine derart mächtige Bewegung entstehen lassen wie es das heutige Christentum ist. Es brauchte allerdings eine starke Stimme, um die vielen einzelnen Gemeinden zu gründen und auf ihrem Weg in die Zukunft gegen die Gefahren zu stärken. In den Briefen des Apostel Paulus ist diese begleitende Fürsorge heute noch präsent. Wie Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther auf das Pfingstfest eingeht, fügt sich in seiner lebendigen Anschaulichkeit zu einem Bild, das uns heute noch so anspricht, wie es die Christen im griechischen Korinth vor bald zweitausend Jahren angesprochen haben mag: besinnt Euch auf Eure Gaben, habt Selbstvertrauen und kündet davon, zum Wohl der Gemeinschaft. „Jedem wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.“ Die farbige Gestaltung des soeben erschienenen Posters der action 365 (Grafik: Gottfried Pott) unterstützt diese Idee: die roten, blauen und orangen Flammen verbinden sich auf einem tiefvioletten Hintergrund zu einem Feuer, das zugleich einer knospenden Blüte ähnelt, die ihre wahre Kraft noch zu einer prächtigen Blume entfalten wird.
(Text: Ulrike Maria Haak)