Wie viele Muskeln der Mensch tatsächlich benutzen muss, um die Stirn zu runzeln, darüber können sich Experten streiten. Seit früher Jugend wissen wir aber vermutlich alle, aus Eintragungen in die damals üblichen Poesiealben, dass es erheblich weniger Muskeln sind, die arbeiten müssen, um uns ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Und tatsächlich hat der vermeintlich abgedroschene Spruch nichts von seiner Gültigkeit verloren. Im Gegenteil: Wir benötigen ihn heute mehr denn je.
Zu Jahresbeginn wird es wieder unzählige gute Vorsätze gegeben haben in unzähligen Haushalten, seien sie nun von Familien oder Singles bewohnt: Jeder wünscht sich seinen Alltag leichter, schultert Arbeit, Haushalt und Familie nicht immer mit der gewünschten Routine.
Aber gerade das Ausbrechen aus den gängigen Mustern ist es, das erstrebenswert ist. Wenn es schon nicht der ersehnte Berufswechsel oder das Sabbatjahr sein kann, dann doch wenigstens kleine Auszeiten aus dem Alltag. Dafür muss nicht jeder einen Kurs in Yoga oder der vielgerühmten Achtsamkeitsmethode belegen, mit der der leistungsstarke Berufsmensch wieder zurückgeführt werden soll auf seine Wurzeln: lernen, den Augenblick zu genießen im Hier und Jetzt, wie man das als Kind noch ganz selbstverständlich tun konnte. Zu lernen, sich selbst nicht ständig so wichtig zu nehmen. Mal alle Grundsätze, Verpflichtungen und Verhaltensmuster vergessen und einfach tun, was im Moment Freude macht. Scheinbar kinderleicht, aber zu lange schon vergessen, vergraben unter gesellschaftlich normierten Verhaltensmustern.
Ein guter Anfang für dieses Umdenken ist ganz einfach in den Alltag zu integrieren: ein Lächeln schenken, nicht nur den Menschen, die wir kennen, sondern spontan jedem, der uns begegnet. Nicht inflationär und übertrieben, sondern von Herzen kommend, ist es eine Übung, die schnell zu einer Selbstverständlichkeit werden kann, nicht zuletzt, weil die Reaktionen darauf in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle so viel Freude schenken. Ein Lächeln tut allen gut: dem, der es erhält, und noch viel mehr dem, der es schenkt. Und das Beste in unserer durchkommerzialisierten Gesellschaft: es kostet nichts. „Ein Lächeln entspannt, macht vieles leichter, befreit“ - Das aktuelle Poster ist diesem wertvollen Gut gewidmet. Alle Sorgen, jemandem zu nahe zu treten, weil man ihn doch gar nicht kennt, sollten zurücktreten hinter der machtvollen Kraft des Lächelns, das nicht zuletzt dem, der es schenkt, unendlich viel Freude gibt.
So schnell, so wirkungsvoll und überall praktizierbar – Lächeln ist die beste Entspannung in allen Lebenslagen. Auch dann, wenn alles gar nicht so rosig aussieht. Denn ja: auch Mut und Kraft kann ein Lächeln spenden.
Text: Ulrike Maria Haak