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Zur Zeit - Archiv 2018
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16.10.2018 |
50 Jahre action 365 in Bad Camberg |
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Mit einer stimmungsvollen Feierstunde beging das Team Bad Camberg der action 365 Anfang Oktober sein 50-jähriges Bestehen. Zahlreiche Freunde, Mitstreiter und Kooperationspartner kamen im katholischen Pfarrheim in Bad Camberg zusammen, um auf fünf bewegte Jahrzehnte zurückzublicken. Der jahrzehntelange Teamsprecher Werner Ott, der sein Amt in diesem Jahr an Heinz Seidel weitergegeben hat, erinnerte an einige der vielen gelungenen Initiativen im sozialen, kirchlichen und kulturellen Bereich. Herauszuheben sind die ökumenischen Montags-Treffs für Kurgäste, Reha-PatientInnen und Einheimische: Die Reihe "Christen im Gespräch" läuft bereits seit 33 Jahren ohne Unterbrechung mit wechselnden Themen und Referenten. Drei Mitglieder der "ersten Stunde", Hildegard Diederichs, Werner Ott und Helmut Thuy, wurden für ihr jahrzehntelanges Engagement geehrt. Neben dem Bad Camberger Bürgermeister Jens Peter Vogel und anderen Vertretern des gesellschaftlichen Lebens in Bad Camberg gratulierte auch Gerlinde Back, Mitglied des Kuratoriums der STIFTUNG HAUS der action 365, die aus Frankfurt zur Jubiläumsfeier gekommen war, und dankte dem gesamten Team für seinen großen Einsatz im Sinne der action 365.
Soziale Projekte, ökumenische Reisen und Gespräche, multireligiöse Gebetstreffen, Konzerte, Lesungen und vieles mehr: Bei der Feier zum 50. Jubiläum des Teams Bad Camberg der action 365 wurde dessen Bedeutung für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Kurstadt gewürdigt. (Bild: Ernst Rühmann)
Werner Ott, ehemaliger Teamsprecher der action 365 Bad Camberg über viele Jahrzehnte (rechts), wurde gemeinsam mit den weiteren Gründungsmitgliedern Hildegard Diederichs und Helmut Thuy für sein Engagement geehrt. Der jetzige Teamsprecher Heinz Seidel (links) dankte musikalisch mit einem passenden Lied von Reinhard Mey, "Danke für Deine Zeit". (Bild: Ernst Rühmann)
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07.09.2018 |
Sommertreff 2018: 45 Jahre Partnerschaft mit FEDECOCAGUA, 60 Jahre action 365 und ein Appell für ein humanitäres Europa |
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"Türen öffnen, Mauern niederreißen, Brücken bauen"
Der diesjährige Sommertreff der action 365 stand im Zeichen des Jahresmottos 2018 – "Das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach". In seiner Ansprache bei der Eucharistiefeier am Vormittag betonte Erzbischof Alfons Nossol die Aktualität dieses Verses aus dem Buch Amos im Alten Testament. Angesichts von Krieg, Hunger, Gewalt und Perspektivlosigkeit als Ursachen von Flucht und Migration sei Europa als Kultur- und Wertegemeinschaft gefragt, insbesondere seine Humanität. "Mir schwebt ein Europa vor mit den Hauptanliegen: Türen öffnen, Mauern niederreißen, Brücken bauen," sagte Nossol und rief dazu auf, dem vereinten Europa dadurch "einen wahren christlichen Sinn zu geben."
Energisch erinnerte Erzbischof Alfons Nossol in seiner Ansprache: "Denn große Christen nahmen an der Gründung des vereinten Europas als Werte- und Kulturgemeinschaft teil. Bitten wir in unserem heutigen Sommerfest und ganz besonders in diesem Gottesdienst darum, dass unser Europa ein wahres Europa, eine Heimat aller Europäer werden möchte und als Heimat bleibt, die wir gemeinsam, kreativ, beispielhaft lieben und dazu stehen - eben als wahre Christen." (Bild: Ute Victor)
In diesem Jahr feiert die action 365 das 45jährige Bestehen der Partner- und Freundschaft mit den Kaffeebauern im Genossenschaftsverbund FEDECOCAGUA in Guatemala. Dieses Jubiläum gab den Anlass, im Rahmen des Sommertreffs an die Anfänge und wichtigen Stationen dieser Partnerschaft zu erinnern. Einige der versammelten Mitstreiter der action 365 waren vor 45 Jahren dabei, als die action 365 als erste Initiative begann, den so genannten "Indio-Kaffee" nicht zu Weltmarkt-Bedingungen, sondern nach den partnerschaftlich ausgehandelten Grundsätzen eines gerechten Handels zu importieren und in Deutschland zu vertreiben.
Vorstandsmitglied Matthias Copray erinnerte dabei an die Anfänge und fragte Kuratoriumsmitglied Gerlinde Back nach ihren Erlebnissen und Eindrücken der Veränderungen, die sie auf ihren verschiedenen Reisen nach Guatemala wahrgenommen hat. Sie besprachen dabei auch die Besonderheit des "gerechten Handels" der action 365 in Abgrenzung zum fairen Handel. Stefan Mook, Mitglied im Kuratorium und Geschäftsführer des Verlags der action 365, berichtete von seinen Erfahrungen bei Kaffeekäufern mit dem Kaffee aus gerechtem Handel. Der Gestalter der Bildmarke "Gerecht handeln", Prof. Gottfried Pott, erläuterte das Entstehen und die Grundgedanken dieses Signets.
Gerlinde Back und Stefan Mook, Mitglieder des Kuratoriums der STIFTUNG HAUS der action 365, stellten gemeinsam mit Vorstandsmitglied Matthias Copray ein neues Poster vor, welches anlässlich des 45jährigen Partnerschaftsjubiläums das Treueversprechen zu den Freunden in Guatemala erneuert. (Bild: Klaus-Peter Heyduck)
Und ein weiterer bedeutsamer Jahrestag wurde an diesem sonnigen Spätsommernachmittag im Hof der action 365 in Frankfurt in einem Gespräch von Vorstandsmitglied Dr. Rüdiger Fuchs und Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Rudolf Wichard gewürdigt: 60 Jahre action 365.
Prof. Dr. Rudolf Wichard, seit Jahrzehnten Begleiter und Mitarbeiter der action 365, verwies besonders auf die gesellschaftspolitische Dimension im Selbstverständnis wie auch im Wirken der action 365. Wichard ermutigte dazu, sich dessen bewusst zu sein, dass die action 365 hier oftmals "einen Schritt voraus" sei, wie schon die Erfolgsgeschichte des Themas Ökumene gezeigt habe: "Wir haben die Kompetenz genau in dem Punkt, der heute für die Gesellschaft so nötig ist, nämlich eine Ethik des Alltags. Die Basis dieser Alltagsethik ist Respekt."
Im Gespräch von Vorstandsmitglied Dr. Rüdiger Fuchs mit Prof. Dr. Rudolf Wichard kamen wichtige zentrale Punkte hinsichtlich Bedeutung und Selbstverständnis der action 356 zur Sprache. So schilderte Wichard etwa die Freiheit und Unabhängigkeit im Durchdenken und Gestalten der Projekte als für ihn besonders bedeutsam, ebenso die Offenheit in der Kommunikation. Fuchs ergänzte mit dem Aspekt der Absichtslosigkeit im Handeln. (Bild: Ute Victor)
Im Namen von Vorstand und Kuratorium dankte Rüdiger Fuchs für die vielen Impulse, die Rudolf Wichard im Laufe von sechs Jahrzehnten action 365 gesetzt habe. Einer davon, der Humor, durchzog diesen gesamten Programmpunkt spürbar und so fand der Sommertreff 2018 einen heiteren, kurzweiligen Abschluss.
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16.07.2018 |
Halbzeit der 26. Sommerschule polnischer Priesterkandidaten |
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Nach 10-stündiger Fahrt mit dem Linienbus und Fußmarsch vom Hauptbahnhof Frankfurt trafen am Montag, 9.7.18 um 6 Uhr in der Früh 15 Priesterkandidaten aus den Diözesen Opole (Oppeln) und Gliwice (Gleiwitz) und ihr Begleiter Dr. Grzegorz Kadzioch bei der action 365 ein. Viele der jungen Erwachsenen sind zum ersten Mal in Deutschland – sie kennen Deutschland nur aus den Medien oder Erzählungen in der Familie. Im Rahmen der Sommerschule, die Gerlinde Back nach ihrem Konzept nun zum 26. Mal durchführt, werden die Studenten täglich mit einem anderen Programm-Schwerpunkt konfrontiert. Sie lernen so sowohl Frankfurt, deutsche Kultur und Gepflogenheit kennen, aber vor allem erhalten sie Anregungen, um die eigene Person, das eigene Handeln, die Berufung und das kirchliche Auftreten zu reflektieren und in der geschützten Situation der Gruppe zu besprechen.
In der ersten Woche besuchten sie zum Beispiel die philosophisch-theologische Hochschule und das Priesterseminar St. Georgen. Die Führung durch einen Seminaristen zeigte nicht nur die Vielfalt der Angebote für Studium und Spiritualität auf, sondern mündete in einem angeregten Gesprächsaustausch der Kommilitonen über die unterschiedlichen Stile der Priesterseminare in Opole und Frankfurt. Das bringt Überlegungen zum Vorschein, die vorher gar nicht denkbar waren. Diese gehen in die allabendlichen Gruppengespräche ein – dem Zentrum der Sommerschule, bei dem das Erlebte bedacht und ausgesprochen wird, so dass jeder Teilnehmer es für sich erschließen kann. Und ganz nebenbei wird auf diese Weise auch die deutsche Sprache gelernt – ganz natürlich, nicht schulisch, sondern aus dem Leben heraus.
Genauso wie die Sommerschule angelegt ist: als eine Persönlichkeits- und Verständigungsschule mitten im Leben.
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14.05.2018 |
action 365 auf dem 101. Katholikentag in Münster |
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Erstmalig seit vielen Jahren war die action 365 wieder mit einem Informations- und Gesprächsstand auf dem Katholikentag vertreten – auf der "Kirchenmeile" in einem eigenen, kleinen Zelt und damit Wind und Wetter ausgeliefert: von Platzregen über längeren Dauerregen bis hin zu knallig heiß scheinender Sonne war alles dabei. Das stellte besondere Anforderungen an die Standgestaltung, die Materialien sowie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Stand. Die Besucher ließen sich von diesem wetterwendischen Tag nicht abschrecken: sie kamen zahlreicher an den Stand, als wir es zu hoffen gewagt hatten.
Im Regen wurde es im Zelt enger, die Materialien mussten geschützt werden und dennoch war viel Raum für Gespräche.
Oftmals war ein erfreutes "Die action 365 gibt es noch!?" zu vernehmen und somit war ein guter Gesprächseinstieg ebenso gegeben, wie bei Besuchern, die rundweg fragten: "action 365 - was ist das? Was machen Sie?". Die helle und offene Standgestaltung lud viele Neugierige dazu ein, näher zu treten und sich von den Postermotiven und den Materialien inspirieren zu lassen. Postermotive rund um das Katholikentagthema "Suche Frieden" verlockten viele zunächst Vorbeieilende, stehen zu bleiben und schließlich genauer schauen. Wenn dann nicht die Zeit war, alle Motive und Materialien am Stand eingehend zu betrachten und zu erläutern, so ermöglichte die neue Broschüre »"Suche Frieden - Gerecht handeln - Tun was uns eint" - Anregungen und Arbeitshilfen der action 36« das Standerlebnis als Anregung mit nach Hause zu nehmen; denn darin sind die Motive mit Einführungstexten ebenso abgebildet sowie kurze Hinführungen zu weiteren Arbeitsschwerpunkten der action 365.
Mehrere Orte im und am Zelt luden Interessierte ein: zu Information und Gespräch über den Schriftlesungskalender der action 365 "365mal Gottes Wort", Ökumene-Arbeit, Agapefeier und die Partnerschaft mit den Kaffee-Kleinbauern in Guatemala, zum Betrachten der Poster- und Kartenmotive im Rahmen der Christlichen Öffentlichkeitsarbeit, zum Mitmachen bei der Kartenaktion.
Ein überraschendes Mitmach-Erlebnis war für die Besucher die kostenlose Karten-Aktion: die Korrespondenzkarten der am Stand aufgehängten Motive konnten direkt ausgesucht, geschrieben und adressiert in eine Box eingeworfen werden – und diese wurden als Geschenk von der action 365 zeitnah verschickt.
Für jene, die bei allen Informationen, Gesprächen, Eindrücken und Aktivitäten etwas müde wurden, war auch gesorgt: frisch aufgebrühter exzellenter indígena Hochland Kaffee aus gerechtem Handel konnte direkt am Stand genossen werden und war somit oftmals Auftakt für weitere Gespräche rund um das 45. Jubiläum der Partner- und Freundschaft mit den Kaffee-Kleinbauern in Guatemala.
Es waren anstrengende Tage für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Stand, aber zugleich hoch motivierende und anregende: die freundliche und interessierte Art der Besucher war das Fundament für die offene und suchende Kraft des Katholikentages. Das war eine echte Stärkung!
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