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Zur Zeit - Archiv 2016
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08.09.2016 |
Sommertreff 2016: Begegnungen und Gemeinschaft - untereinander und zwischen den Religionen |
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Strahlendes Spätsommerwetter machte den Sommertreff 2016 der action 365 am vergangenen Samstag in Frankfurt auch klimatisch tatsächlich zu einem solchen. Gut gelaunt und voller Wiedersehensfreude versammelten sich Team-Mitglieder aus allen Teilen der Republik – und darüber hinaus – im Hof der action 365 und stimmten sich auf einen Tag der Begegnung und des Miteinanders mit langjährigen Freunden und Weggefährten ein. Besonderer Gast war einmal mehr Erzbischof Alfons Nossol, der die lange Anreise von Opole/Polen nicht scheute, um in der Gemeinschaft der action 365 einen festlichen Gottesdienst zu feiern. Dieser stand ganz im Zeichen des bekannten Verses aus dem Hohelied der Liebe, zitiert im 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther, "... und hätte die Liebe nicht", dem Jahresmotto der action 365 für 2016.
Während der gemeinsamen Eucharistiefeier mit Erzbischof Alfons Nossol trug Gerlinde Back, Mitglied in Vorstand und Kuratorium der action 365, die Schriftlesung aus dem Hohelied der Liebe vor.
Mit "Islam und Christentum" als thematischen Schwerpunkt des diesjährigen Sommertreffs hatten Vorstand und Kuratorium der action 365 ein Thema von aktuell besonderer gesellschaftlicher Bedeutung gewählt. Als Referent eingeladen war Pater Tobias Specker SJ, Professor an der Hochschule für Philosophie und Theologie St. Georgen und einer der führenden Wissenschaftler zum Thema Islam und Christentum. In einem erkenntnisreichen Impulsreferat mit dem Titel "Begegnungen zwischen Christen und Muslimen als Herausforderung und Chance" beleuchtete er in verständlicher Weise verschiedene theologische und gesellschaftliche Voraussetzungen für einen gelingenden Dialog zwischen diesen beiden Weltreligionen. Aus zahlreichen interessanten Wortmeldungen entspann sich im Anschluss eine lebhafte Diskussion, versiert moderiert von Prof. Werner J. Patzelt, Mitglied in Vorstand und Kuratorium der action 365.
Mit einem erkenntnisreichen Vortrag zum Thema "Begegnungen zwischen Christen und Muslimen" führte Pater Tobias Specker SJ, Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen, in das Schwerpunktthema des Sommertreffs 2016 ein und regte die interessierte Zuhörerschaft zu einer lebhaften Diskussion an. Fotos: Ernst Herb
Nach einem Tag voller schöner Begegnungen und fruchtbarer Impulse dankte Kuratoriumsmitglied Pater Werner Löser SJ im Namen von Vorstand und Kuratorium allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Sommertreffs, der Familie Fath für die stimmungsvolle musikalische Begleitung sowie allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und Mitarbeitern der action 365. Voller guter Gedanken machten sich die "Teamler" aus Nah und Fern auf die Heimreise, im Gepäck die besten Wünsche und herzlichen Grüße an all jene zuhause, die in diesem Jahr nicht nach Frankfurt kommen konnten.
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25.08.2016 |
Persönlichkeit entwickeln und Gemeinschaft aufbauen |
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Rückblick auf die Sommerschule mit Priesterkandidaten aus Polen
Und ehe man sich's versieht, ist die längste Zeit des Sommers bereits ins Land gegangen und nach drei abwechslungs- und ereignisreichen Sommerschul-Etappen kehrt vorerst wieder Ruhe ins Haus der action 365 ein. Den Abschluss machte die Sommerschule mit der längsten Tradition: Seit mehr als 20 Jahren entsendet das Priesterseminar Opole (Oppeln) und Gliwice (Gleiwitz) in Polen alljährlich eine Gruppe junger Studenten im dritten Jahr ihrer Ausbildung nach Frankfurt.
Im inhaltlich anspruchsvollsten Programm der Sommerschulen der action 365 erfuhren die angehenden Priester durch zahlreiche Exkursionen vor Ort, wie kirchliches Leben und Arbeiten in einer multikulturellen Großstadt aussehen kann und welch unterschiedliche Facetten Seelsorge im Alltag hat. So berichtete Pastoralreferent Sebastian Schwarzer von seiner Arbeit mit Jugendlichen in der Pfarrei St. Bonifatius in Frankfurt-Sachsenhausen und Mitarbeiter der Seelsorge der Frankfurter Universitätsklinikums gewährten Einblick in die Begleitung von Kranken und ihren Angehörigen. Im Kirchenladen "punctum" in der Frankfurter Innenstadt erfuhren die Seminaristen, welch unterschiedliche Fragen und Problemen die Menschen "auf der Straße" beschäftigt. Selbstverständlich von großem Interesse war für alle Sommerschüler der Besuch bei ihren deutschen "Kommilitonen" am Priesterseminar der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen. Wie das schließlich alles bezahlt werden kann, erklärte Dr. Rüdiger Fuchs, Mitglied in Vorstand und Kuratorium der action 365, in seinem Referat über das kirchliche Finanzwesen.
Beim Besuch des Priesterseminars der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt trafen die Priesteramtskandidaten aus Polen auf einige ihrer deutschen "Kommilitonen".
Neben kulturellen Streifzügen durch Frankfurt und das benachbarte Mainz und vielen praktischen Erfahrungen mit der deutschen Sprache lag ein weiterer Schwerpunkt der Sommerschule darin, das Gesehene und Gelernte auf sich wirken zu lassen und zu reflektieren. Dies geschah außer in der Auseinandersetzung mit sich selbst vor allem in den Seminarrunden mit Gerlinde Back, Mitglied im Vorstand der action 365 und pädagogische Leiterin und Mentorin der Sommerschule.
Lesen Sie in den folgenden Auszügen, mit welchen Gedanken und Eindrücken die jungen Seminaristen nach Polen zurückgekehrt sind.
"Für mich ist die Sommerschule mehr als eine Sprachschule, denn hier kann man seine Persönlichkeit entwickeln und Gemeinschaft aufbauen. Außerdem vertiefen die Teilnehmer ihr Wissen über die Realität und in diesem Fall ist das die Kirche in Deutschland. Es ist auch wichtig, die ausländische Kultur kennen zu lernen und darüber hinaus die praktischen Sachen wie man z. B. mit Geld umgeht. In dieser Sommerschule finden wir Studenten auch etwas zu uns selbst." Blazej Mzyk
"Während dieser beiden Wochen habe ich gelernt, andere Kulturen zu respektieren. Ich habe auch gelernt, wie man Geld einteilt und dass man hier in Deutschland den Abfall trennt. Ich habe gesehen und erfahren, wie ein Pastoralreferent arbeitet und habe hier überhaupt die unterschiedlichsten Leute getroffen und gesehen, wie sie arbeiten." Rafal Kurek
"In den Gruppenstunden habe ich gelernt, wie wichtig es ist, gut zuzuhören und mitzuarbeiten. Ich denke, dass das, was ich gesehen und erlebt habe, für mich sehr nützlich ist. In der Freizeit habe ich hier sogar etwas gekocht." Mariusz Setlak
"Für mich war die Sommerschule in Frankfurt in erster Linie eine schöne Erfahrung von Gemeinschaft, die wir hier auch gefunden haben. Die Zeit hier habe ich sehr gut genutzt. Ich bin davon überzeugt, dass mir der Aufenthalt hier für meine zukünftige Arbeit als Priester in der Zusammenarbeit mit den Menschen sehr hilfreich sein wird. Ich werde besser in der Lage sein, andere zu verstehen, ganz egal woher sie kommen. Ich bin sehr froh, dass ich hier sein konnte." Marek Ludwig
"Ich wollte hier wirklich etwas über die Realität des religiösen Lebens der Menschen vor Ort und des Lebens in der Kirche selbst wissen. Zuvor baute ich mir ein Bild von der Kirche in Deutschland auf der Grundlage von Medienberichten auf und von dem, was andere mir sagten. Jetzt weiß ich, dass hier Menschen trotz hohem Lebensstandard, Wohlstand und Multikulturalität einen Ort für Gott finden, da es Menschen gibt, die glauben. Sie sind gute Priester, Laien und leisten eine sehr gute Arbeit. Ich danke Euch allen für diese Zeit." Grzegorz Rychlikowski
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04.08.2016 |
Eine Sache des guten Geschmacks |
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Indígena-Kaffee am Stand der Botschaft Guatemalas beim Festival "Delicanto" in Berlin
Anfang Juli bot das Kultur- und Kulinarik-Festival "Delicanto 2016" in Berlin mehr als 40 dort ansässigen Botschaften die Gelegenheit, ihr Land und seine Spezialitäten zu präsentieren. Mittendrin in diesem von Bundestagsabgeordneten und der City Stiftung Berlin initiierten "Dialog der Kulturen": der indígena-Kaffee der action 365, den die Mitarbeiter der Botschaft Guatemalas an ihrem ansprechend gestalteten Stand zur Verkostung an das Publikum ausschenkten.
Die Besucher des Kulturen-Festivals "Delicanto" zeigten reges Interesse am indígena-Kaffee, den das Team der Botschaft Guatemalas an seinem Stand ausschenkte.
"Kaffee ist immer eine Geschmacksache", so die Zweite Botschaftssekretärin Ixmucané Reyes, die den Stand Guatemalas gemeinsam mit einem Team der deutsch-guatemaltekischen Gemeinschaft in Berlin organisiert hatte. "Die Leute müssen ihn probieren können – und wenn er ihnen schmeckt, wollen sie auch mehr darüber wissen." Unterstützt von der für Juli etwas kühlen Witterung fand der indígena-Kaffee-Ausschank bei den Besuchern regen Zuspruch.
Bei einem Becher frisch gebrühten Indio-Kaffee kamen sie ins Gespräch über die Partnerschaft mit FEDECOCAGUA sowie über Anbau, Vertrieb und die Veredelung der gerecht gehandelten indígena-Kaffeesorten und zeigten sich sehr interessiert an Informationen und Broschüren. "Die Leute mögen den Kaffee, wir haben viele Päckchen verkauft", berichtet Ixmucané Reyes. Neben dem Klassiker, dem Indio-Kaffee, kam vor allem der Antigua Pastoral in den bunten Geschenksäckchen gut an. Sie sind aus dem gleichen handgewebten Stoff hergestellt wie die Huipiles, die traditionellen Gewänder der Maya für Frauen, und machten zusammen mit diesen den Stand zu einem echten Blickfang.
Neben Informationen zur Partnerschaft mit FEDECOCAGUA und dem Anbau und Vertrieb des gerecht gehandelten indígena-Kaffees gab es auch Gelegenheit, den Kaffee zu erwerben.
Ixmucané Reyes, Zweite Sekretärin der Botschaft Guatemalas in Berlin (2. v. links), und ihr Team freuten sich über das große Interesse.
Bereits vor vielen Jahren knüpfte Klaus-Peter Heyduck, Mitglied im Kuratorium der action 365, den Kontakt zur guatemaltekischen Botschaft, der durch Veranstaltungen wie diese lebendig erhalten bleibt – selbstverständlich auch durch die monatlichen Kaffeebestellungen bei der action 365 in Frankfurt. "Die Partnerschaft der action 365 mit den Kaffeebauern im Hochland Guatemalas steht als Beispiel für die Beziehungen und den Austausch zwischen Deutschland und Guatemala auf direkter Ebene von Mensch zu Mensch. Diese sind mindestens so wichtig wie die Beziehungen auf der politischen Ebene", findet Ixmucané Reyes. Sie hofft, über solche kleine Aktionen Schritt für Schritt neue Freunde für das Land Guatemala mit seinen Menschen, seiner Kultur und seinen Produkten zu gewinnen: "Der indígena-Kaffee ist einer der besten Kaffees, die ich kenne. Wir wählen gerne diesen Weg, Guatemala zu repräsentieren!"
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03.08.2016 |
"Wir haben uns viel besser kennen gelernt" |
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Die zweite Sommerschule 2016 mit Studierenden aus Rumänien
So eine Sommerschule vergeht wie im Flug: Vor kurzem machte sich bereits die zweite Gruppe für diesen Sommer wieder auf die Heimreise. Bei schönstem Sommerwetter erlebten 13 Studentinnen und ihre Begleiterin von der Christlichen Universität Partium in Oradea (Großwardein) in Rumänien zwei abwechslungsreiche Wochen im Haus der action 365 in Frankfurt. Neben dem umfangreichen Seminarprogramm blieb auch Zeit für Ausflüge in die City und ans Museumsufer. Hier standen vor allem das Städel- und das Filmmuseum hoch im Kurs, aber auch das Goethehaus mit seinem kleinen Gärtchen als Oase mitten in der Sommerhitze der Stadt hatte einige Fans bei den Germanistik-Studentinnen.
"Die Sommerschule ist wirklich sehr gut für uns, weil wir hier ständig die Gelegenheit haben, Deutsch zu sprechen und zu üben. Zuhause sprechen wir nur in den Seminaren an der Universität Deutsch und in den Ferien gar nicht", erzählt die 19-jährige Orsolya, die wie ihre Kommilitoninnen seit einem Jahr Germanistik studiert und später "vielleicht" einmal Lehrerin werden möchte. Als sehr wertvoll werden Andrea und Evelin, beide ebenfalls 19 Jahre alte, die Gruppenarbeit in den Seminaren mit ihren vielfältigen Denkanstößen in Erinnerung behalten: "Wir haben diskutiert, was zum Beispiel Freiheit bedeutet und was man persönlich in seinem Denken verändern kann, damit sich nach und nach die Gesellschaft und die Situation in einem Land zum Positiven verändert".
Eine positive Veränderung durch die Sommerschule werden die Studentinnen bereits gleich nach den Semesterferien bemerken können. Denn, so die einhellige Meinung der Teilnehmerinnen, durch die gemeinsame Arbeit in den Gesprächsrunden und die gemeinsam verbrachte Freizeit sei die Gruppe näher zusammen gerückt: "Wir haben uns untereinander viel besser kennen gelernt", freut sich Evelin.
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17.07.2016 |
"Innehalten, Neues lernen, sich ein eigenes Bild machen" |
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Drei Teilnehmer der Sommerschule 2016 über prägende Eindrücke ihres Aufenthalts
Eine Gruppe mit 13 Studierenden der Palacký -Universität in Olomouc (Olmütz) in der Tschechischen Republik war im Rahmen der ersten diesjährigen Sommerschule im Juni zu Gast bei der STIFTUNG HAUS der action 365. Nach zwei inhaltsreichen Wochen berichten Daniela Horakova (24), Lenka Dostalova (29) und Roman Misák (24) von ihren Eindrücken und Erfahrungen während ihres Aufenthalts im Haus der action 365. Ein Gespräch über den Mut zu Neuem, über Grundschul-Pädagogik und über philosophische Fragen...
action 365: Was hat sie dazu motiviert, zur Sommerschule nach Frankfurt zu fahren?
Roman:Vor allem die Möglichkeit, über eine längere Zeit hinweg viel Deutsch zu sprechen – und natürlich wollte ich auch Frankfurt kennen lernen. Alle Studenten, die nach Deutschland fahren, haben anfangs Angst, dass sie beim Sprechen viele Fehler machen. Aber wenn ich wirklich den Mut habe, Neues zu erleben, kann ich die Angst überwinden und einfach sprechen. Dann ist das bald kein Problem mehr. Dazu gab es in der Sommerschule viele Gelegenheiten.
Daniela: Das war auch für mich der wichtigste Grund, warum ich mit nach Frankfurt fahren wollte, weil ich hier das Sprechen wirklich übe. Außerdem war die Sommerschule eine tolle Motivation für mich, beim Lernen für die vielen Prüfungen davor durchzuhalten.
action 365: Sie studieren alle drei an der pädagogischen Fakultät. Welche Aspekte der Sommerschule waren für Sie als angehende Lehrer und Lehrerinnen besonders spannend?
Lenka: Als Lehrer sollen wir anderen ja etwas beibringen. Da ist es sehr wichtig, dass wir uns immer Möglichkeiten suchen, selbst auch etwas Neues zu lernen. Hier habe ich Men-schen getroffen, mit denen ich reden kann und von denen ich etwas lernen kann. Von unseren Aktivitäten in Frankfurt war für mich der Besuch der Riedhofschule (eine multi-kulturelle Grundschule, Anm.) am interessantesten. Dadurch kann ich nun die Schulsysteme von Deutschland und Tschechien etwas vergleichen, etwa wie sich die Lehrer den Kindern gegenüber verhalten. Da gibt es sehr große Unterschiede! Die Kinder hier haben im Unterricht mehr Freiheiten als bei uns.
Daniela: Ja, in der Klasse, in der ich hospitiert habe, sah es auf den ersten Blick etwas nach Anarchie aus (lacht). Aber wenn ich die Stunde genau mitverfolge, kann ich mir ein eigenes Bild machen und sehe, dass da ein Konzept dahinter steckt. Und ich sehe, dass die Kinder hier selbstständiger sind als unsere Grundschulkinder, und für gewisse Dinge in ihrer Klasse verantwortlich sind, ganz selbstverständlich, obwohl sie noch sehr klein sind. Sie saßen vor der Tafel im Kreis und diskutierten – ich war begeistert!
action 365: Warum, denken Sie, ist das so?
Daniela: Es hängt mit der Freiheit zusammen. Bei uns möchten zwar alle Leute Freiheit haben. Aber sie haben keine Ahnung, wie sie ihre Freiheit gestalten sollen. Sie sind in die Freiheit geworfen, sozusagen, und sie sind verloren. Das ist es. Ich wollte nicht verloren sein, sondern lernen, mit Freiheit umzugehen und meine eigenen Erfahrungen machen.
Lenka: Es kommt auch darauf an, von welchen Einflüssen man geprägt wird und sich prägen lässt. Das haben wir auch in der Sommerschule überlegt, welche Formen von Leitung wir in unserem Leben schon erlebt haben, was wir davon behalten wollen und was nicht. Viele von uns haben berichtet, dass ihre Eltern oder Großeltern gesagt haben, "Fahre nicht nach Deutschland, dort gibt es Gefahr, bleibe lieber zuhause." Das hat viel mit den Schlagzeilen in unseren Medien zu tun, die oft nur an Sensationen interessiert sind.
action 365: Welche Themen aus den Sommerschul-Seminaren werden Sie vor allem mit auf Ihren Weg nehmen?
Roman: Die Gespräche mit Frau Back über die Arbeit der action 365 und mit Professor Patzelt über politische und gesellschaftliche Fragen in Deutschland und Tschechien fand ich sehr spannend. Und ich habe erfahren, dass man mit einer freundlichen Gesprächskultur viel weiter kommt, auch wenn man mal anderer Meinung ist. Auch das heutige Thema hat mich sehr interessiert: Glück, was bedeutet Glück für uns? Man sagt ja: "Ich habe Glück gehabt"¬ oder wünscht jemandem "viel Glück". Was verbinden wir mit diesem Thema?
Lenka: Fast alle Themen in den Gesprächen der Sommerschule waren auch ein bisschen philosophisch und mir hat das sehr gefallen. Man denkt ja über solche Themen im Alltag nicht oft nach und hier gab es die Gelegenheit dazu. Auch einmal eine Pause zu machen, nach innen zu schauen und zu überlegen, was für mich persönlich wichtig ist. Sich zu fragen: Wie bin ich? Was bedeuten verschiedene Dinge für mich? Das habe ich von der Sommerschule gelernt. Und Frau Back hat die Fähigkeit, die Gespräche so zu gestalten, dass sich die Leute öffnen. Ich erzähle normalerweise nicht viel über mich, aber sie schafft es! Das hängt auch damit zusammen, dass wir hier eine gute, kommunikative Gruppe waren.
Daniela: Mir gefällt, dass Frau Back uns mit dieser Art von Gesprächen viele andere Perspektiven zeigt. Dass sie mit keiner festen Definition der verschiedenen Themen beginnt, sondern sie uns bittet, unsere eigene Meinung dazu zu überlegen und zu sagen. Und dann höre ich verschiedene andere Ansichten und neue Aspekte. Wenn die Runde zu Ende ist, denke ich darüber nach. Ich bin dann auch in der Stimmung dazu, die Atmosphäre ist konzentriert, aber offen. Das sind für mich sehr interessante, prägende Erfahrungen.
action 365: Vielen Dank für das Gespräch und eine gute Heimreise!
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10.06.2016 |
Die Sommerschule 2016 hat begonnen! |
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Studierende aus Olomouc (Tschechien) zu Gast bei der action 365
Pünktlich zum Einzug des Sommers hat die diesjährige Sommerschule der STIFTUNG HAUS der action 365 ihre Pforten geöffnet: Seit vergangenen Montag sind die ersten Sommerschüler zu Gast in Frankfurt und bringen fröhlichen Schwung ins Haus der action 365. Den Anfang macht eine Gruppe von Studierenden an der Pädagogischen Fakultät der Palacký-Universität im tschechischen Olomouc (Olmütz): 12 Lehramts-Studentinnen aller Fachrichtungen, die beeindruckend gut Deutsch sprechen und immerhin einen ihrer männlichen Mitstreiter für die Reise nach Frankfurt begeistern konnten. Die jungen Leute aus Tschechien erleben zwei abwechslungsreiche Wochen in der Mainmetropole, deren ganz unterschiedliche Facetten den vielen Gesichtern der Sommerschule noch weitere hinzufügt.
So unternahmen die Sommerschüler bereits in der ersten Woche Streifzüge durch die Frankfurter Museen, tauschten sich in Gesprächsrunden über die pädagogischen Systeme in Deutschland und Tschechien aus und lernten in Sachsenhäuser Apfelweinwirtschaften Deutschland von seiner hessischen Seite kennen.
Sich selbst ein Bild zu machen ist einer der Leitgedanken der Sommerschule. Direkte Erfahrungen vor Ort und Informationen aus erster Hand sind zwei wichtige Voraussetzungen dafür, wozu das Programm reichlich Gelegenheit bietet. So hatte Gerlinde Back, Mitglied im Vorstand der STIFTUNG HAUS der action 365 und Leiterin der Sommerschule, eigens den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Werner Patzelt aus Dresden eingeladen, um mit den Sommerschülern aktuelle politische und gesellschaftliche Debatten zu erörtern. Einer der bisherigen Höhepunkte war sicherlich die Hospitanz in "echt multikulturellen" Großstadt-Schulklassen beim Besuch einer Grundschule in Sachsenhausen.
Neben weiteren Entdeckungen und Erkundungen, etwa des Campus Westend der Johann-Wolfgang-von-Goethe Universität Frankfurt, wird in den kommenden Tagen ein weiterer, nicht weniger wichtiger Aspekt der Sommerschule die Studierenden aus Olmütz begleiten: Sich in neuer Umgebung selbst neu zu erfahren, fernab von Uni-Alltag und Prüfungsstress Zeit zu finden für Inspiration und Reflexion.
Und wenn das Wetter schön bleibt, schmeckt ihnen bis zur Heimfahrt vielleicht auch der Äppler…
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