Das Poster, eine Kalligraphie von Gottfried Pott, konfrontiert mit einem hochbrisanten Thema: „Unrecht sät Gewalt – Gewalt sät Unrecht“. Dieser Satz beschreibt einen Kreislauf, der, wenn erst einmal in Gang gekommen, kaum noch zu unterbinden ist.
Der Ausbruch von Gewalt hat vielfältige Ursachen. Stets jedoch ist er mit dem Begriff der Menschenwürde verbunden. Eine Übersicht auf der Wandzeitung mit bisher erschienenen Postern der action 365 zu diesem Thema verdeutlicht dieses Diktum. So, wie das Recht des Stärkeren und Gewalt einander bedingen, ebenso ist Gerechtigkeit - in jeglicher Hinsicht - die Voraussetzung für dauerhaften Frieden. Wir leben in einer Zeit, in der sich Wortkreationen, die den Menschen vornehmlich als Kostenfaktor sehen, zu einem gängigen Begriff zu etablieren drohen. Das Menschsein wird damit auf den ökonomischen Faktor reduziert und grenzt so ganze Bevölkerungsgruppen, Landstriche, Nationalitäten, gegebenenfalls sogar einen ganzen Kontinent aus. Diese Einstellung beraubt Menschen ihres Selbstwerts und negiert mit seinem allumfassenden Nützlichkeitsanspruch die Daseinsberechtigung der Schwächeren.
Ein Spruch des Propheten Jesaja, geschrieben während der Zeit der babylonischen Gefangenschaft des Volkes Israel zeigt, dass dieses Problem so alt ist, wie die Geschichte der Menschheit und gibt einen Lösungsansatz, der seine Gültigkeit bis heute bewahrt hat: „Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein, der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer“.